Pressespiegel

Auktion zu Gunsten der Heinz Schenk Stiftung


Fotos © niederauer.consulting

Veröffentlicht am 18.06.2016 um 10:43 Uhr
Quelle: hessenschau.de

Versteigerung von Heinz Schenks Nachlass

"Um die Bembel wird es eine Schlacht geben"

Bambis, Bembel, Blauer Bock: Der Nachlass von Heinz Schenk wird am Samstag in seinem ehemaligen Wohnhaus in Wiesbaden versteigert. Was die begehrtesten Stücke sein dürften und welche Überraschungen der Nachlass bietet, erzählt Auktionator Stefan Niederauer im Interview.
Von Anikke Fischer hessenschau.de:
Millionen TV-Zuschauer kannten Heinz Schenk als babbelnden Oberkellner im "Blauen Bock“ und witzigen Botschafter hessischer Lebensart. Der Entertainer starb am 11. Mai 2014 im Alter von 89 Jahren in Wiesbaden. Nun wird sein kompletter Nachlass versteigert. Was macht die Auktion so besonders?
Stefan Niederauer: Bedeutend macht sie zum einen natürlich die Person Heinz Schenk. Zum anderen ist es sehr selten, dass ein fast kompletter Nachlass unter den Hammer kommt. Also sein ganzes Leben, und nicht nur wie zum Beispiel bei Elvis Presley eine einzelne Mütze. Von Heinz Schenk bieten wir insgesamt 951 Gegenstände an. Es gibt fast alles an vom Rasierwasser über Kleidung, Handtücher, Kaminholz, private Fotoalben und Gesellschaftsspiele bis hin zu Möbeln, der Küche und seinem Rollstuhl. Bestimmte Dinge wie seine Zahnbürste werden natürlich nicht versteigert.
Alle Gegenstände von Heinz Schenk haben Sie persönlich gesichtet – haben Sie dabei auch Überraschungen erlebt?
Man lernt einen Menschen bei der Vorbereitung einer Auktion sehr nah kennen. Er hat einen kleinen Kult um seine vor ihm verstorbene Frau Gerti gepflegt. Das zeigte sich im ganzen Haus, überall gab es Gerti-Bilder! Sie war einfach sein Augenstern. Außerdem war Heinz Schenk ein begeisterter Uhrensammler. Rund 290 Uhren hat er gesammelt und sich richtig mit ihnen umgeben, sie nicht einfach in der Vitrine verstauben lassen. Außerdem war er ein Technik-Freak. Er hatte ein kleines Studio, unglaublich viele analoge und digitale Aufzeichnungsgeräte und einen Riesenfundus an Filmen und Schallplatten.
Auf was für ein Publikum stellen Sie sich ein?
Es soll eindeutig keine elitäre VIP-Veranstaltung werden, sondern ganz in Heinz Schenks Sinne auch eine für seine Fans. Auch einige Kunst-, Antiquitäten-, Technik- und Uhrensammler wird es bestimmt geben. Wir haben uns auf bis zu 500 Bieter eingestellt. Da die Auktion im ehemaligen Haus von Heinz Schenk stattfindet, sind uns einfach Grenzen gesetzt.
Wie viel Geld braucht man denn mindestens, um ein Erinnerungsstück an Heinz Schenk zu ergattern?
Wie viel genau wofür letztendlich geboten wird, kann ich jetzt natürlich noch nicht sagen. Aber bestimmt hat man auch mit 20 Euro und weniger Chancen, etwas zu erwischen. Wir bieten auch so genannte Posten an, also kleine Zusammenstellungen von verschiedenen Schallplatten, Autogrammen etc. Weil wir nicht jedes kleine Stück sichten konnten, gibt es quasi Überraschungspakete. Eines der höchsten von uns festgestetzten Startgebote bei den Uhren liegt übrigens bei 1.400 Euro - das ist ein besonderes Sammlerstück, eine Taschenuhr von 1760 von Joseph Niggel aus Friedberg.
Und welches könnten die begehrtesten Stücke werden?
Definitiv die Bembel, da wird es eine Schlacht geben. Das hängt einfach mit dem "Blauen Bock" zusammen. Wir haben knapp 20 davon, das reicht aber bei der Nachfrage um Längen nicht aus. Und die zwei Bambis von 1970 und 1990. Meines Wissens ist bisher noch nie ein Bambi versteigert worden.
Haben Sie denn jetzt schon Anfragen?
Ja, es gibt bereits schriftliche Angebote von Bietern. Nicht nur aus Hessen, sondern aus ganz Deutschland kommen Anfragen, auch aus Luxemburg, Frankreich und Österreich. Das hat mich selbst erstaunt.
Was bedeutet die Versteigerung des Heinz-Schenk-Nachlasses für Sie persönlich?
Ich bin eigentlich ein Ur-Hesse, auch wenn ich jetzt in Baden-Württemberg lebe. Mit Heinz Schenk und dem "Blauen Bock" bin ich groß geworden. Deswegen ist es diese Auktion für mich unheimlich bedeutend. Auf einige Kleinigkeiten wie Schallplatten, Fotos und Autogramme habe ich auch ein Auge geworfen – aber als Auktionator darf ich nicht mitbieten.